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90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 25.11.2014 20:52von Bemyself • 16 Beiträge
Hallo,
ich möchte hier gerne meine Erfahrungen, Wirkungen, Nebenwirkungen usw. teilen, die ich bei der 90-Tage-Challenge (no PMO - PornMasturbationOrgasm) gemacht habe. Zur Vorgeschichte, wen es interessiert, siehe bei "Bemyself stellt sich vor". Der Anlass, es jetzt zu probieren war einerseits, dass ich endlich etwas ändern will, da die jetzige Situation belastend und nicht zufriedenstellend ist und ich auch gespannt bin, ob ich auch so positive Erfahrungen mache, wie so viele Männer beschrieben haben. Als Startzeitpunkt habe ich Mo., den 17.Nov.14 gewählt. An diesem Tag habe ich auch beruflich einen neuen Job angefangen und dort einen Neustart gemacht.
Tag 1 - 6:
erstaunlicherweise ohne Probleme. Durch den neuen Berufsstart hatte ich viel zu tun und viele neue Eindrücke, so hatte ich auch gar nicht viel Zeit für Phantasien oder Internetsurferei. Ich habe gemerkt, dass es ziemlich einfach ist, wenn ich den ersten Start der sich selbst verstärkenden Spirale verhindere. Wenn ich z.B. ein sexy Bild irgendwo gesehen habe (musste nicht unbedingt im Internet sein, oft reichte auch schon ein Bild von einer Frau in superengen Jeans...) wenn ich dann zugelassen habe, dass ich mich in Gedanken anregen lasse und mich immer mehr hineinsteigere, führte das dann dazu, im Internet gezielt weitere (heftigere) Bilder zu suchen, was sich dann in kurzer Zeit immer mehr gesteigert hat, bis PMO. Wenn ich jetzt bewußt der allerersten Anregung nicht nachgebe und mich sofort mit etwas Anderem beschäftige, dann flaut das Gefühl sehr schnell ab und es ist gar nicht so schwer, diszipliniert zu bleiben.
Tag 7:
meine Frau (der ich zwar von der Idee der 90-Tage-Challenge erzählt habe, die aber nicht weiss, dass ich es jetzt wirklich mache) fing von sich aus mit Zärtlichkeiten an, was ich erwidert habe und was dann sehr schön war (da ja Zärtlichkeiten in letzter Zeit sehr selten waren - hat sich etwa in den letzten 6 Tagen schon etwas verändert?). Allerdings hatten wir beide O. (Kein P und kein M) Ich habe daraufhin beschlossen, dass es für mich persönlich die Hauptsache ist, die Challenge ohne P und ohne M durchzuhalten. O ist eigentlich sowieso eher selten zur Zeit in unserer Beziehung, sodass ich glaube, ab und zu einen Orgasmus mit meiner Partnerin (auf ihre Initiative hin) schadet dem Prozess nicht so sehr und hilft vielleicht unserer Beziehung. Wie gesagt, sie weiss ja nicht, dass ich die Challenge mache und ich glaube sie weiss auch nicht, dass ich während unserer Ehe (seit ca. 3,5 Jahren) immer noch Probleme mit "Bildchen" habe. So denke ich, dass es in Moment für mich viel bringt, NO PM und möglichst selten O (und wenn, dann nur mit "echter" Partnerin) durchzuhalten.
Tag 8:
nochmals spontan von Seiten meiner Partnerin Zärtlichkeiten. Das erstaunt mich schon und freut mich auch sehr. Möglicherweise ist bereits eine Veränderung eingetreten. Natürlich habe ich gerne die Zärtlichkeiten erwidert. Sie O, ich nicht, was mir sehr gefallen hat (sie war wohl etwas enttäuscht oder erstaunt). Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, wie es weitergeht. Bis jetzt habe ich es konsequent geschafft, den allerersten Start der Spirale zu verhindern. Mal war es einfach, mal schwerer, aber vorwiegend kein großes Problem.
Tag 9 (heute):
ohne Probleme weiter durchgehalten
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 27.11.2014 22:01von Ninive • 213 Beiträge
Wow, das ist grenzt ja an ein Wunder, oder?!!
Du bist anscheins ein Beispiel dafür, wie attraktiv ein Mann für (s)eine Frau wird, wenn er "enthaltsam" lebt.
Wenn es für euch so funktioniert, dann kann es ja so bleiben :-)
Nur eine kleine Warnung: Es könnte eventuell sein, dass deine Frau die nächsten Tage ein bisschen zickig wird, denn auch bei Frauen gibt es ein nachorgasmisches Down, also wundere dich nicht.
Zärtlichkeiten, die nicht dazu dienen, sich zu erregen, sind dagegen das allerbeste Mittel.
Mir gefällt auch deine "Methode des Wegschauens", um garnicht erst in die Spirale reinzukommen. Das ist direkt heldenhaft!
Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst!
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 28.11.2014 20:19von Bemyself • 16 Beiträge
danke, Carmen!
hier noch die nächsten Tage:
Tag 10-12:
unspektakulär durchgehalten, ziemlich einfach, wenn ich weiter diszipliniert bleibe. Ich weiß aber genau, dass ich sehr schnell scheitern würde, wenn ich auch nur ein bischen anfangen würde "an mir rumzuspielen". Wenn ich dann noch ein entsprechendes Foto dazu anschauen würde, wäre es sofort vorbei mit der 90-Tage-Challenge. Ich finde es aber die Mühe und Beherrschung wert, da ich zum einen wirklich gespannt bin, wie sich die Sache (und ich) dabei weiter entwickelt und zum anderen sich ja schon Einiges verändert hat. Das gibt mir bis jetzt auch weiterhin den Willen, konsequent zu bleiben.
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 03.12.2014 14:05von bumblebee29 • 4 Beiträge
Hi,
meinem Freund geht es genauso wie dir, sobald er an sich "rumspielt" ist diese Spirale nicht zu brechen. Wie schaffst du es? Mein Freund sagt, er würde in erster Linie wegen mir aufhören wollen, was ich aber "blöd" find, da er ja für sich merken soll, wie es besser wird. Er hat es nun geschafft, kaum noch P. zu gucken und hängt aber an den Bildern fest. Bzw. an den Filmen im Kopf. Hast du Tipps?
Ich bin so dankbar für dieses Forum...
viele Grüße
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 03.12.2014 20:43von Bemyself • 16 Beiträge
Hi bumblebee29,
willkommen hier im Forum!
Ich finde es ganz super, dass Du als Partnerin Deines Freundes hier reinschaust und Dir Gedanken machst.
Ja, das kenne ich sehr gut. Ich weiß nicht, wie es bei Deinem Freund ist, ob es Porno-Bilder sind, oder ob schon erotische Fotos reichen, die einem auch in ganz normalen Zeitschriften begegnen können (bei mir ist es z.B. so). Ich habe anfangs auch überlegt, ob ich überhaupt einen Versuch "NO PMO" machen soll - so nach dem Motto "Johnny Walker, ich komme ohne dich nicht aus - warum auch? du gefällst mir ja". Mich hat dann das Stöbern hier überzeugt. Tipp? Vielleicht ist der nächste Tag 13 als Tipp geeignet:
Am 13. Tag war es schwer, durchzuhalten. Besuch auf Weihnachtsmarkt, extrem anregender Blickfang durch eine Passantin, musste mich anstrengen, wegzuschauen (ich war ja mit meiner Frau da). Zu Hause habe ich dann meditiert. Ich habe zuerst die Begegnung (sozusagen in Gedanken ein Bild davon) visualisiert und danach ein schönes sexuelles Erlebnis mit meiner Frau. Es war erstaunlich und wohl schon ein Erfolg meines "Entzugs" denn es war tatsächlich so, dass mich die Szene mit meiner Frau (als "echte" Frau) viel mehr angeregt hat, als die Szene der Begegnung (als Bild). Das war (sorry, dass ich das zugeben muss) neu. Mir geht immer noch ab und zu das "Bild" durch den Kopf und wenn ich es zulassen würde, könnte wohl schon das Gedankenbild zu O. führen. Aber dann denke ich an eine tolle Szene mit meiner Frau und entziehe den anderen Gedanken damit die Energie.
Das ist übrigens erstaunlicherweise unabhängig davon, wie oft es solche guten Szenen gibt, ja es ist sogar egal, ob es die visualisierte Szene überhaupt genau so gegeben hat. Ich glaube zusammenfassend gesagt, ist die Hauptsache, dass es eine Szene mit einer echten Frau gibt, die als besser empfunden wird, als eine Szene mit einem Bild oder Porno.
Diese Erfahrung bestätigt mir wieder, dass es sich lohnt, durchzuhalten. Was sind schon 90 Tage? Allein die Möglichkeit, dass es danach besser ist als vorher, ist die Mühe und Überwindung schon wert.
Alles Gute wünsche ich Euch.
Bemyself
P.S.: "kaum noch" P. zu gucken ist nicht genug!
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 13.12.2014 12:25von Bemyself • 16 Beiträge
Tag 18-19:
ohne Probleme durchgehalten
Tag 20-21:
wieder ein Wochenende. Am Wochenende ist es schwieriger durchzuhalten. Mir spukt von Zeit zu Zeit immer noch das Bild von Tag 13 im Kopf herum. Doch es funktioniert auch immer noch die Methode von Tag 13, die Energie gezielt rauszunehmen, indem ich an eine andere Situation denke. Ja, ist schon klar, ich habe schon 1000 Mal von der Kraft der Gedanken gehört und auch angewendet. Das, worauf man sich konzentriert, wird verstärkt und manifestiert sich irgendwann. Dieses geistige Gesetz allerdings so unmittelbar selbst zu erfahren, ist schon beeindruckend. Es ist immer wieder eine Überwindung, sofort am Anfang die "Spirale" der sich immer weiter aufschaukelnden Phantasien zu stoppen und die Energie in eine andere Richtung zu lenken. Die sofortige und unmittelbar spürbare Auswirkung ist für mich selbst Ansporn zum Durchhalten und Bestätigung. Ich weiß noch nicht, ob ich die 90 Tage wirklich durchhalte, ich möchte es wirklich und bin ja auch schon ein ziemliches Stück weit gekommen. Ich glaube, es lohnt sich. Nach den 90 Tagen kann ich mich ja dann neu entscheiden, was ich weiter mache.
Manchmal wundere ich mich, dass ich schon so weit gekommen bin, weil ja praktisch tagtäglich die "Versuchung" nur ein paar Mausklicks entfernt ist. Je früher ich die Spirale des Gedankenkarussels stoppe, desto kleiner ist die Anstrengung, je länger Gedankenphantasien sich entwickeln dürfen, desto größer ist die Überwindung, sie zu stoppen.
Tag 22-26
während der Woche ist es ziemlich einfach, durchzuhalten. Dadurch, dass ich an Tag 1 eine neue Arbeitsstelle angefangen habe, habe ich ziemlich viel zu tun. Auch dass mir die Arbeit wieder richtig Spass macht (nach zuvor über 2 Jahren viel Stress und durchquälen) ist sehr positiv und gibt mir insgesamt mehr (oder lässt mir mehr) Energie. Vielleicht ist ja auch wirklich schon die erhöhte Energie und Vitalität, die dann natürlich auch die Widerstandskraft erhöht, schon eine Folge der bisher 26 Tage.
Tag 27
heute ist mir etwas aufgefallen, wie sich meine bisherigen Gedankenmuster schon verändert haben. Kurzfassung: 1.) "nur nackt" fand ich bisher immer ziemlich langweilig, Phantasien mit sexy Kleidung oder geilen s/m Outfits haben mich mehr angeregt. 2.) Gedankenbilder bzw. Phantasien mit Frauen in sexy Kleidung, s/m-Outfits usw. regen mich schon noch stark an, wenn ich ihnen weiter nachgehen würde. 3.) mir vorzustellen, dass meine Frau diese Outfits tragen würde, finde ich plötzlich gar nicht mehr so gut und "nur nackt und pur" sogar besser. Sehr außergewöhnlich für meine bisherigen Erfahrungen.
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 15.12.2014 18:06von Ninive • 213 Beiträge
Lieber Bemyself,
vielen Dank für dein Update! Spannend, was sich da tut!
Besonders interessant finde ich, dass sich dein Gehirn quasi jetzt schon "umkonditioniert" - je weniger O.s in Verbindung mit Bildern der sexy (und s/m) Outfits stattfinden, desto schneller kann dieser Pfad anscheinend einschlafen. Umso schneller wahrscheinlich noch, wenn du - sagen wir es mal gehirnbiologisch - dich auf deine Frau ("nackt und pur") "umkonditionierst".
Vielen Dank auch für deine Tips zum Stoppen der Gedankenspirale. Du ersetzt also das bisherige Gedanken-Bild mit einem anderen und das bremst dann die Gedankenspirale aus.
Wie ist es jetzt mit euren sexuellen Begegnungen? Ist es bei dem anfänglichen Schub geblieben oder hat sich das wieder beruhigt?
Herzliche Grüße!
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 21.12.2014 14:27von Bemyself • 16 Beiträge
Liebe Carmen,
der "Schub" am Anfang hat sich wieder beruhigt. Unsere sexuelle Begegnung mit O. ist bei Tag 7 geblieben und hat sich bisher nicht wiederholt (auch Tag 8 hat sich nicht wiederholt).
Manchmal würde ich mir schon mehr Zärtlichkeiten wünschen und super wäre Richtung Karezza. In Gedanken kann ich mir Karezza mit meiner Frau schon vorstellen und finde es sehr schön und auch anregend (Gedankenvorstellungen natürlich ohne PMO!). Wenn ich innerlich diesen Schritt Richtung Karezza gehe, wird es sich sicher auch irgendwann im Außen (in der Realität) erfüllen.
In Moment habe ich gar keine so große Lust auf Sex und komme relativ gut klar mit zur Zeit wenig zärtlichen Begegnungen. Ich darf mich nur nicht von äußeren Einflüssen zu stärkeren Phantasien hinreissen lassen, wenn ich das schaffe, dann geht es ganz gut.
Update:
Tag 28-35
ziemlich gut durchgehalten, nichts weiter Spektakuläres.
Zur Zeit eher weniger Lust auf Sex.
In den letzten Tagen bin ich allerdings ein paarmal fast erschrocken über Gedanken in Richtung "wenn ich die 90 Tage rumgekriegt habe, dann kann ich ja endlich mal wieder PMO..." So ein Quatsch - das ist natürlich nicht das Ziel der 90 Tage, am Tag 91 wieder von vorne anzufangen! Das sind aber nur ein paar flüchtige Gedanken. Ich glaube, egal, was auch nach den 90 Tagen passiert, es wird sich auf jeden Fall etwas bei mir / in mir verändert haben dadurch.
90-Tage-Challenge
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 26.12.2014 15:15von Bemyself • 16 Beiträge
Tag 36-40 Nachtrag:
gerade habe ich ein sehr gutes Video gesehen - einen Erfahrungsbericht über eine 90-Tage NO-PMO Challenge. Super! sehr empfehlenswert: https://www.youtube.com/watch?v=d5Nbs8sd6Rs (in Englisch). Dadurch ist mir Vieles klar geworden, was sich schon zum Besseren bei mir entwickelt hat, mir aber bisher noch gar nicht bewußt aufgefallen ist.
- mehr Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein, was mir zuerst in beruflicher Hinsicht aufgefallen ist, nach dem Motto: "klar schaffe ich das, kein Problem". Und so konnte ich mit Spass an der Arbeit technische Probleme an Systemen lösen, die ich vorher noch nie gesehen hatte und gar nicht kannte. In diesem Mass kenne ich das bei mir nicht und es fühlt sich total gut an. Bin schon sehr gespannt, wie sich dieses sehr viel größere Selbstvertrauen und Selbstverständnis auf alle meine Lebensbereiche auswirkt. Wow! und das schon nach 40 Tagen - ich habe auch schon aus dem beruflichen Umfeld viel Lob deswegen bekommen.
- größere Zufriedenheit und mehr Dankbarkeit für das Leben
- größere Achtsamkeit für die Ernährung - ich werde jetzt mal vegetarisch und vegan ausprobieren und sehen, wie diese Ernährungsweise mir bekommt
Diese Dinge und noch mehr haben sich bereits schon zum Besseren hin verändert, sind mir aber noch gar nicht bewußt geworden, bzw. ich habe sie nicht mit der Challenge in Zusammenhang gebracht. Erst durch diesen sehr schönen authentischen Erfahrungsbericht sind mir "die Schuppen von den Augen gefallen". Das ist ja ein wahrer Segen, was da schon alles passiert ist. Das gibt mir noch mehr Kraft, durchzuhalten und Auftrieb und Vorfreude auf Alles, was da noch Positives geschehen wird.
RE: 90-Tage-Challenge
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 30.12.2014 21:32von Ninive • 213 Beiträge
Lieber Bemyself,
vielen Dank für deinen mutmachenden Beitrag!
Es ist direkt ein Syndrom, dass man selber gar nicht richtig merkt, was alles besser wird! Deswegen ist es wohl gut, ein "Tagebuch" zu führen, weil man sonst sowieso vergisst, wie es einem ging. Z.B. vergisst man den Schmerz ganz schnell, sobald er aufgehört hat - ja, man vergisst sogar, dass es je weh getan hat. Und andersrum genauso: Wenn es einem schlecht geht, dann kann man sich kaum noch vorstellen, dass es einem mal gut gegangen ist.
Gerade bei den "no-PMO"- und Karezza-Erfahrungen gibt es anscheinend eine ganz langsam ansteigende Kurve aller Befindlichkeiten. Da sie so langsam ansteigt, merkt man gar nicht, dass was besser ist und wie weit man gekommen ist. Bis man zurückschaut und sich erinnert, wie es vorher war.
...oder bis man einen Rückfall hatte und dann erst merkt, wie groß der Unterschied ist. Das haben Paare auch oft nach einer orgasmusfreien Karezzazeit beschrieben, wenn es wieder Orgasmen gab.
Das mit eurem Kuscheln hört sich schön an!
Vielen Dank nochmal, dass du uns auf dem Laufenden hältst und vielen Dank für den Link!
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 17.01.2015 18:49von Bemyself • 16 Beiträge
Tag 41-62
Es fällt mir jetzt zur Zeit gar nicht mehr schwer, weiter durchzuhalten. Manchmal kann ich es kaum glauben, dass es schon 62 Tage sind. Irgendwie wird es immer einfacher. Zur Zeit habe ich auch gar nicht so Lust auf Sex, dagegen auf Kuscheln und Zärtlichkeiten schon, das finde ich immer wunderschön und es ist jetzt auch öfter als früher. Langsamer Sex (mit eindringen) ohne Orgasmus würde ich auch sehr schön finden, leider "funktioniert" es mit der Erektion nicht so, ohne Stimulation.... Da habe ich bisher noch keine Verbesserung gespürt, fast eher im Gegenteil. Wahrscheinlich brauche ich noch mehr Geduld - ich selbst bin ja auch zufrieden so, ich weiss nur nicht genau, ob meine Frau so zufrieden ist.
Also, irgendwie gemischte Gefühle, wobei mir aber no PMO immer leichter fällt und ich es auch immer weniger brauche. Was mir noch aufgefallen ist, dass ich mit Frauen insgesamt viel lockerer und offener umgehen und reden kann als vorher. Mehr als gleichberechtigte Gesprächspartner und nicht mehr unterschwellig oder unbewusst als Sexobjekt oder PMO-Objekt. Auch kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich früher schon mal daran gedacht hatte, die Beziehung zu beenden, um wieder in Ruhe PMO machen zu können. Total irrsinnig! das ist doch kein lebendiges Leben!
Also insgesamt geht es mir sehr gut ohne PMO und ich hätte nie gedacht, dass ich so lange durchhalte. Unsere Beziehung gefällt mir sehr viel besser als früher und ein absoluter Traum wäre es, wenn sich in Zukunft mal eine richtige Karezza-Beziehung daraus entwickelt.
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 17.01.2015 20:48von Ninive • 213 Beiträge
Lieber Bemyself,
das ist ja toll, was du da schreibst. Zum Glück bist du jetzt nicht total verzweifelt und fühlst dich unmännlich, weil die Erektionen anders sind. Nach dem, was ich von anderen Männern gehört habe, könnte es sich da bei dir um die "Flatline-Phase" handeln:
Wenn man mit den heftigen Stimulationen durch die Hände bei Pornos und Selbstbefriedigung aufhört, kommt es nach einer Weile zu einer Art Erektionsstörungen. Teilweise bekommen die Männer eine zeitlang gar keinen mehr hoch. Ist alles ganz normal und hört auch wieder auf. Nach der "Flatline" beschreiben die meisten, dass sie schon bei den kleinsten Anlässen sehr wohl wieder ganz normale Erektionen bekommen. Wir sind gespannt auf deine Beobachtungen!
Wenn man sich vorstellt, dass du für PMO gedanklich sogar deine Beziehung geopfert hättest! Krasse Sache! Da sieht man, wie sehr das eine Sucht ist: Man kann einfach nimmer klar denken!! ;-)
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 08.02.2015 11:26von Bemyself • 16 Beiträge
Tag 63-82
Diese Zeit war kein Problem in Bezug auf PMO, da erst ich länger krank war (Grippe), danach meine Frau, da kommt sowieso keine Lust auf PMO auf. Trotzdem gab es immer wieder schöne zärtliche Momente, die zwar noch kein Karezza waren, jedoch seeeeehr schön! Ich sehe unsere Beziehung nun irgendwie anders als vor der Challenge. Mehr Vielfältigkeit und Liebe im Alltag und in alltäglichen "Kleinigkeiten", die gar nicht so klein sind, wenn sie wertgeschätzt werden. Sex und sexuelle Begierden sind nicht mehr so wichtig wie sie scheinbar früher in der Beziehung waren.
Nach den 90 Tagen werde ich eine kurze Zusammenfassung schreiben, was sich alles verändert hat durch die Challenge und ich möchte danach auf jeden Fall weiter machen.
Tag 83
Sehr guter Sex (beide mit O.). Hat sich spontan aus Zärtlichkeiten entwickelt und war einer der besten überhaupt. Ich hätte nicht unbedingt O. gebraucht aber, wie gesagt, hat es sich so entwickelt. Ich finde das jetzt auch nicht besonders schlimm, da es für mich in erster Linie auf "no PM" ankommt. Das letzte mal, dass wir beide einen Orgasmus hatten, war an Tag 7, also vor 76 Tagen. Meine Frau hatte zwischendrin öfter mal einen Orgasmus während unseren Zärtlichkeiten, weil sie das so wollte und es ihr gefallen hat. Für mich war es absolut gut, keinen O. zu haben ich finde es sogar noch schöner, ganz intensiv unsere (sexuelle) Begegnung zu spüren ohne plötzlichen Abbruch durch O.
Ach ja: an Nebenwirkungen habe ich am gleichen Tag eine ziemlich große Erschöpfung und Müdigkeit bei mir bemerkt, am nächsten Tag war es wieder o.k.
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 11.02.2015 22:22von Ninive • 213 Beiträge
Das ist eine tolle Entwicklung, die du da beschreibst!
Interessant wäre jetzt natürlich, wie es sich nun in eurer Partnerschaft anfühlt, also in den 14 Tagen n.O. (nach Orgasmus). Bei mir stelle ich nach einem Orgasmus fest, dass ich in den Tagen danach müder bin und immer wieder mal traurig, ohne zu wissen warum. Außerdem ist um den Tag 5 n.O. herum sozusagen der Aggressions-Tag: Da passieren dann komischerweise immer zwischenmenschliche Dinge, die mich wütend machen, es ist sozusagen der "Schluss-mach-Tag"...
Man kann diese ganzen "Symptome" natürlich anderen Verursachern zuschreiben (z.B. dem Wetter, der vielen Arbeit, den Mitmenschen...). Jedoch bemerke ich in langen orgasmusfreien Phasen, dass ich geduldiger bin, tagsüber nicht müde und insgesamt ausgeglichener. Außerdem weniger Lust auf Dopaminspitzen erzeugendes Verhalten, wir z.B. Computerspielen.
Natürlich super, wenn ihr solcherlei Symptome nicht habt! Wenn doch: Kuscheln hilft ja. Es gleicht die Nachwirkungen etwas aus und es beugt dem nachorgasmischen Entfremdungsmechanismus vor. Nach meiner Beobachtung scheinen Paare, die viel kuscheln, weniger Probleme mit der Entfremdung durch konventionellem Sex zu haben.
Mir fällt dazu auch dieser Forenbeitrag hier ein: https://www.karezzaliebe.de/t24f3-Ist-der-Alligator-ein-Zombie.html
Also mich interessiert total, ob sich euer Gefühl zueinander in den 14 Tagen n.O. im Gegensatz zu v.O. geändert hat, oder ob es gleich geblieben ist, so wie du beschreibst: "Mehr Vielfältigkeit und Liebe im Alltag und in alltäglichen "Kleinigkeiten", die gar nicht so klein sind, wenn sie wertgeschätzt werden. Sex und sexuelle Begierden sind nicht mehr so wichtig wie sie scheinbar früher in der Beziehung waren."
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 16.02.2015 16:29von Bemyself • 16 Beiträge
Liebe Carmen,
also, bei meiner Frau stelle ich subjektiv keine starken Gefühlsschwankungen nach O. fest. Ich hab sie sogar kürzlich gefragt und sie meinte, nein. Gefühlsschwankungen merke ich bei ihr eher prämenstruell, da können schon so ähnliche Sachen vorkommen wie in dem "Alligator-Beitrag", aber nicht so krass. Ich akzeptiere es halt dann, dass sie gerade keine Nähe will.
Bei mir merke ich schon ziemlich stark die Nachwirkungen einer Ejakulation. Ich glaube, das Hauptproblem ist die Ejakulation, nicht so sehr der Orgasmus, wenn man das trennen könnte. So ein wundervolles Schweben bei gemeinsamem Sex ein Stück weit vor dem Orgasmus mit den tiefen Liebesgefühlen... das fühlt sich für mich sehr schön und gut an. Da brauche ich keinen sogenannten "Höhepunkt", ich war schon oft fast wütend auf mich selbst, wenn es doch passiert ist und dieses Wundervolle plötzlich mit einem Schlag beendet wurde. Wenn es gelingt, diese intensive sexuelle Begegnung langsam ausklingen zu lassen, ohne O. das finde ich das ganz super und viiiiieeeeel besser als klassischer O.
Zu den Orgasmus- bzw. Ejakulations- Nachwirkungen, die ich bei mir beobachtet habe (ca. 3 Tage bis 1 Woche, evtl. auch länger):
- müde und erschöpft, antriebslos
- irgendwie unzufrieden, ohne Grund, teilweise auch unzufrieden mit der Beziehung ohne wirklichen Grund
- innerliche Unruhe
- es ist viel schwieriger, bei Bildmaterial oder Alltagsbegegnungen nicht sofort den Wunsch nach PMO aufkommen zu lassen, bzw. die Spirale dazu zu stoppen, bevor sie zu viel Kraft bekommt. Das finde ich besonders interessant, da allgemein angenommen wird (hatte ich früher auch gedacht), dass durch O. der "Druck" gemindert wird und das sexuelle Verlangen sinkt. Das stimmt aber nicht - es ist eher fast das Gegenteil der Fall (!)
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 16.02.2015 23:06von Ninive • 213 Beiträge
Lieber Bemyself,
also deine Liste kommt mir total bekannt vor! Mir geht es nach einem O. ziemlich genauso. Gerade bin ich wieder bei Tag 8 angelangt. Dieses "irgendwie unzufrieden", wie du es beschreibst, kenne ich auch. Ob es daran liegt, dass ich seit Freitag wieder ein Computerspiel gespielt habe?! Nicht dass ich das schlimm finde, denn ich mag die Spiele auch wirklich und finde sie wertvoll, aber ich bin selbst erstaunt darüber, wie diese beiden Dinge zusammenzuhängen scheinen. Das habe ich dieses Mal zum ersten Mal festgestellt! Und dabei lebe ich seit 2009 orgasmus"frei"!!
...für manche Zusammenhänge braucht es anscheinend Jahre, bis man sie kapiert.
Dieses Mal hatte ich vor dem O. eine sehr lange orgasmusfreie Phase, in der ich unglaublich produktiv war und NULL Bock darauf hatte, ein Computerspiel auch nur aus der Ferne anzuschauen. Ist das nicht interessant?!! Ich hatte mich währenddessen sogar gewundert, dass ich so überhaupt keine Lust auf diesen sonst so beliebten Zeitvertreib hatte.
Ja, und das über den "Druck" kann ich auch nur bestätigen: Er wird durch einen O. nicht gemindert, sondern enorm verstärkt. Sozusagen von 0 auf 100.
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 21.03.2015 19:10von Bemyself • 16 Beiträge
Tag 83-90
Also, die 90 Tage habe ich geschafft. Das ist jetzt schon einige Zeit her. Zuletzt war es schwierig die Spirale zu bändigen, bevor sie zu stark wird. Aber es ging.
Nach einem mehr oder weniger bewussten "PMO-Rückfall" sind die Unterschiede noch viel stärker sichtbar bzw. fühlbar. Wenn sich der No PMO Zustand wieder stabilisiert hat, werde ich gerne hier noch eine kurze Zusammenfassung darüber schreiben, in der das Positive sicher überwiegen wird.
Liebe Grüße,
Bemyself
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 15.08.2015 17:35von aloha912 • 17 Beiträge
Lieber bemyself,
danke, danke , danke für deine Offenheit und deine Mühe dein Tagebuch hier mit uns zu teilen!
ich fühle mich inspiriert es dir gleichzutun... P sind gar kein problem für mich, daran habe ich kein Interesse -
M ... dazu neige ich schon, wenngleich es schon viiiiiel besser geworden ist, wirklich schwierig ist es für mich ab Tag 14 den O im zusammensein mit meinem Freund zu vermeiden!!! Das geht manchmal so verflixt schnell und dann habe ich den Salat: Traurigkeit, taube Gefühle etc... die Liste ist leider lang.
Ich denke ernsthaft darüber nach ebenfalls eine 90 Tage Challenge zu starten! kein M, kein O ...
Ich lasse es euch wissen wenn ich mich dazu entscheiden sollte
nochmals DANKE für das teilen deiner Erfahrungen! tara
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 07.06.2021 13:21von 01877 • 8 Beiträge
ja Ninive, dieses Thema geht an den Leuten vorbei.
Ich war schon mittendrin wo ich diese Seite gefunden habe.
Die Ressonanz ist leider hier überschaubar .... auch die Autorin meldet sich nicht einmal. naja ist eigentlich Scha(n)de
Die 90 Tage habe ich am 05.06. geschafft und jetzt habe ich die 100Tage im Visier. Dies ist am 15.06.
Was ich danach mach weiß ich noch nicht. Da bin ich noch offen für Anregungen.
Da ich Single bin, habe ich es einfach ohne Erregung. Jedoch schwerer da es an Unterstützung mangelt.
Fakt ist auf jeden Fall, das das Gehirn sich dabei verändert. Ich habe aktuell keinen Druck oder Verlangen nach einem Orgasmus.
Nach 90 Tagen kommt Man(n) ganz gut damit klar, man(n) wird lockerer im Umgang damit und wird nicht mehr vom Druck gejagt.
Scheinbar stellt der Körper um und es lebt sich viel entspannter damit, als mit dem Hormon-Druck auf und ab.
Der Start ist nur holprig und es wird nach 30 Tagen jede Woche leichter und der Ergeiz wird angespornt.
Als Empfehlung wäre eine öffentliche Challenge gut. Dann ist man(n) motiviert durchzuhalten. Wobei es überschaubar bleiben wird Männer dafür zu begeistern.
Welcher mann verzichtet freiwillig auf seinen Spaß?
Ich habe es auf jeden Fall nie bereut und mal sehen wie lange ich weiter mache. Wenn ein Ziel erreicht ist, wartet meist ein Neues.
Grüße 01877
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 16.06.2021 14:44von Ninive • 213 Beiträge
Grade ist der 15.6. vorbei und du hast hoffentlich die hundert Tage geschafft!
Ich hab schon mitbekommen, das Mann dann immer weitergemacht hat. Leider kann ich dazu grade keine youtube-Videos finden, aber es gab sie. Warum wieder aufgeben, was man erreicht hat?
Was für Unterschiede hast du bemerkt? Gibt es überhaupt einen? Das alte Selbst / das neue Selbst?
(Avatarbild: Think Love © McCarony/Fotolia)
RE: 90-Tage-Challenge NO PMO: Tagebuch
in Entzug - Erfahrungen, Fragen. Tipps 16.06.2021 16:03von 01877 • 8 Beiträge
Hey Ninive, Tatsache meine ersten 100 Tage geschafft (3-Stellig) Klasse, ein Eintrag in die Liste der Besten Männer (grins)
ja das weitermachen lohnt, es fehlen nur die Ziele....
zwischen 90>100 Tagen gibt es weniger Unterschied, der Start ist härter, da Durchzuhalten, aktuell fällt dies leichter,
ganz ablassen kann ich noch nicht mit Reizungen, jedoch ist er richtig schlapp geworden, eine Morgenlatte gibt es, also nachts scheint im Unterbewußtsein einiges abzugehen, auf jeden Fall ist der Orgasmusdruck raus und ich finde es als Mann erträglicher. Ich vermisse auch keinen Orgasmus.
Ich habe gelesen das Männer mit schwachen Nerven durch den Orgasmus Ihren Nerven-Druck senken, ich muß sagen ohne diesen Druck wird man(n) lockerer.
Ich kann bei Frauen auch mehr auf Augenhöhe begegnen, ohne den Röcken hinterstarren zu müssen. Frauen scheinen es irgendwie zu spüren, dies scheint irgendwie an der Polaritätsverschiebung zu liegen.
Aktuell finde ich es gut und beschäftige mich mehr mit diesem Thema. Es reizt mehr durchzuhalten und nicht schwach zu werden Ninive.
Würde die Jugend so heranwachsen hätten es Frauen einfacher im Leben.
Weiß nun nur noch nicht wie weiter, was meinst Du Ninive? eine Idee?
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