In aller meiner Verzauberung bewahre ich mir dennoch Nüchternheit.
Ich mache mir bewusst, dass ich für alles, was ich mir vertraut mache, verantwortlich bin (Der kleine Prinz).
Ich mache mir bewusst, dass hier ein Mensch in seiner Einmaligkeit und Einzigartigkeit vor mir steht.
Ich will ihn weder meinem inneren Bild angleichen noch dauernd mit meinem inneren Bild vergleichen. Ich will offen sein für seine Wirklichkeit. Ich will, dass er in meiner Gegenwart Mut findet, er selbst zu sein und immer mehr er selbst zu werden.
Ich will ihn akzeptieren, ihn würdigen als der er ist, ihn lieben, denn nur Liebe wird dem anderen gerecht.
Ich entscheide mich für die LIEBE (Willensentschluss!) und damit für die Realität.
Auf Illusionen (Projektionen) kann ich verzichten. Statt Illusion schenkt mir die Liebe Vision!
Liebe macht hellsichtig für das Ebenbild Gottes im anderen, welches viel schöner und lebendiger und faszinierender ist als jedes Wunsch- und Traumbild.
Ich kann deshalb auch die Fehler und Schatten des anderen mit Gleichmut betrachten, Liebe kann sie einordnen.
Ich brauche nicht den Rausch des Verliebtseins, der zwangsläufig die Ernüchterung nach sich zieht. Ich kann von vornherein nüchtern bleiben, denn in der Liebe erfahre ich echte Begeisterung = Inspiration durch den Geist Gottes.
Ich muss zu keiner Zeit das Ende meiner Liebe befürchten, denn die Liebe erneuert sich aus sich selbst, schöpft aus der Liebe Gottes.
Das gibt dem liebenden Menschen (in dem Maß als er liebt) die Beständigkeit und Verlässlichkeit in seiner Zuneigung und seinen unerschütterlichen Glauben an den geliebten Menschen, lässt ihn Enttäuschungen und Leiden in Hoffnung und Geduld ertragen, die Dunkelheiten und Lasten und Nöte des anderen auf sich nehmen, schenkt ihm die Fähigkeit zur Treue. Denn die Liebe, die sterben kann, ist keine.
Die Liebe höret nimmer auf...