In den verschiedensten Foren wird immer wieder die Frage gestellt, wie Singles mit Ihrer Sexualität umgehen sollen. Es sieht so aus, als kämen manche ohne Betätigung desselben aus. Doch andere haben Probleme damit. Und auch Menschen in einer Paarbeziehung haben oft wenig gelegenheit, beieinander zu sein, und fragen sich, was sie in der Zeit alleine machen sollen.
Wer mit den Folgen von Orgasmen (und deren hormonelle Auswirkungen) durch Masturbation nicht leben will, der braucht eine Alternative. Dabei helfen vielleicht folgende Beobachtungen.
Ein Mann hat verschiedene Stadien von Erregungszuständen:
1. Der Übergang des Penis von weich auf hart. Dabei fühlen sich Berührungen sehr angenehm an, aber nicht übermäßig erregend.
2. Der Penis ist ganz hart. Interessanterweise lässt jetzt die Empfindung etwas nach oder ist ganz weg (je nach Alter). Es ist ein gewisses Plateau erreicht.
3. Um eine weitere Erregung zu erreichen, braucht der Penis nun etwas mehr Druck oder schnelleres Reiben. Nun werden wieder angenehme Gefühlsregungen empfunden, die etwas kräftiger als in der Phase 1 ist.
4. Bei weiterer Erregung beginnt eine Phase mit sehr aufreizenden Gefühlen, Hitzeempfinden, Herzklopfen und dem Drang, weiterzumachen und auf den Orgasmus zuzusteuern.
5. Bei dieser Phase gibt es jetzt kein Halten mehr. Die genannten Gefühle werden noch stärker und auch der Drang noch mehr zu reiben. Den Körper durchfahren mehre kurze Krämpfe oder Zuckungen und das Sperma wird in mehreren Schüben ausgestoßen. Der dabei erlebte Orgasmus dauert etwa 15 Sekunden. Gehirnscans, die in diesem Zustand aufgenommen wurden, zeigen die selben Gehirnmuster wie Heroinabhängige beim Schuss.
Die Hormone
Vor allem in den ersten beiden Phasen herrscht da Oxytocin vor, das für Entspannung sorgt - und der Penis braucht das auch, damit Blut einströmen kann. Auch beim Karezza mit zwei Partnern wird meistens in dieser Phase geblieben. Die Phase drei ist die Übergangsphase, wobei angenehme Gefühle vorherrschen, genauso wie beim Karezza, solange man diesen Zustand entspannt genießt.
Ab Phase 4 herrscht Dopamin vor. Wilde Gefühle werden von dem Drang begleitet: Ich will das-ich will mehr! wer in dieser Phase bleibt und sich in Wellen immer wieder bis nahe an den Orgasmus heranarbeitet, der fügt sich große Dosen von Dopamin zu. Dadurch werden auch die Rezeptoren im Gehirn betäubt, sodass nach längerem Wellenritt der darauffolgende Orgasmus schwächer wird.
Beim Orgasmus selbst sinkt der Dopaminspiegel rapide ab, und der Prolaktinspiegel, der "Ich habe jetzt genug!" signalisiert, steigt rapide an - und zwar beim Verkehr mit einen Partner 4 mal so hoch wie beim Masturbieren. Da ein gesunder Mann in weingen Minuten durch reines Reiben - ohne extremen Druck und ohne Bilder und Phantasie zum Orgasmus kommt, ist der Hormonausstoß geringer als beim längeren and anstrengenderen Sex mit dem Partner.
Dopamin in weit höherem Maß wird ausgestoßen, wenn man dabei Bilder in schneller Folge ansieht. Dabei kommt der Dopaminausstoß nicht durch die stimuliernden Bilder, sondern durch die ERWARTUG, immer wieder was Neues und vermutlich noch aufregenderes zu sehen. So sind Tasten und Buttons und Thumbnails diejenigen, die eigentlich für den Dopaminausstoß zuständig sind. Wenn man nun stundenlang solches Bildmaterial anschaut, ist anzunehmen, dass der Dopaminausstoß durch das Klicken wesentlich höher ist, als durch das Masturbieren.
Karezza für männliche Singles
Hieraus erfolgt folgende Empfehlung:
1. Suche dir einen Ort, an dem du ungestört und entspannt die Übung durchführen kannst.
2. Hab eine Uhr oder einen Timer dabei,weil du die Zeit begrenzen solltest.
3. Benutze auch ein Gleitmittel, z.B. Olivenöl, weil das die Haut pflegt und einzieht.
4. Lege oder setze dich entspannt hin und trage das ÖL freizügig auf Penis, Hoden und die Umgebung auf.
5. beginne, die Zeit zu messen, ca. 12 Minuten.
6. Streichle oder reibe den Penis mit weichen, sanften, langsamen Bewegungen. Du kannst dabei eine oder zwei Hände benutzen, zwei Finger zum Ring machen, oder mit der Hand drehende Bewegungen machen, aber im Zweifel immer zurückhalten. Benutze keine Fantasie oder Bilder. Schaue lieber an die Wand oder die Decke, wenn dir Bilder aufsteigen.
7. Genieße alle die leisen Gefühle dabei. Es geht hier nicht um die heiße, gierige Jagd nach peitschenden Gefühlen, sondern Dich einfach wohlzufühlen. Ab und zu Pause, auch wenn der Penis damit wieder etwas weicher wird. Du kannst Dich dabei auch im Beckenbereich oder andere Körperteilen streicheln und genießen.
8. Ist der Penis hart, dann mach wieder eine Pause, damit er wieder etwas nachgeben kann. Genieße auch dieses Hartsein, deine Männnlichkeit ohne Berührung. Freue Dich, dass Du gut funktionierst.
9. Es kann aber durchaus vorkommen, dass der Penis sehr steif wird, aber sehr wenig zu fühlen ist. Dann kannst Du ihn etwas fester reiben, bis wieder ein schönes Gefühl da ist. Dann solltest du aber eine längere Pause einlegen, damit es sich nicht hochschaukelt bis zur Phase 4 oder 5. du kannst auch die Erregung vom Penisschaft wegstreichen in Richtung Bauch und Becken.
10. Wichtig sind angenehme, ruhige Gefühle und das es Dir gut geht und Du Dich auch selbst magst. Freue dich und lächle entspannt.
Nach 12 Minuten hörst du einfach auf. Dabei kannst du die Hände um die Peniswurzel und die Hoden legen. Ziel ist es jetzt, sich zu entspannen. Vielleicht deckst du die Beckengegend auch zu und liest oder denkst nach. Atme tief durch durch und freue Dich darüber, Deine Männlichkeit, Deine Zärtlichkeit zu Dir selbst und gute Gefühle erlebt zu haben.
Noch einige Nachbemerkungen: Halte die 12 Minuten ein. Mehr als einmal am Tag solltest Du es nicht machen. Vielleicht auch weniger oft. Vermeide alle wilden Gefühle. Mach es nicht, um Dich zu trösten, oder wenn Du Stress hast. Es soll kein Ersatz für etwas sein, kein Lückenfüller. Wenn Du keine Lust hast, dann lass es einfach. Tu es nicht aus Gewohnheit.
Und: Alle diese Angaben sind ohne Gewähr. Du solltest selbst entscheiden, ob Du das probieren willst, und ob Du dich dabei zurückhalten kannst. Diese Übungen wurden nach den Orgasmic Meditations für Frauen entwickelt. Von den Hormonen wirdt Du vor allem Oxytocin abbekommen haben, das Kuschelhormon. Vom Gefühl her solltest du glücklich, zufrieden, männlich, ausgeglichen und stark sein. Daraufhin solltest Du zielen, nicht auf die Jagd nach dem Kick.