Kennen Sie das auch? Da hat man heißen Sex mit einer leidenschaftlichen Frau, und wenn man aufwacht, liegt neben einem ein bissiger Alligator. Oder die Sex-Göttin von neulich liegt da und spielt "Toter Mann". Nee, das ist kein Witz, zumindest nicht für die Betroffenen. Denn beide leiden darunter.
Aber was steckt dahinter?
Forschungen haben ergeben, dass bei Mann und Frau nach einem Orgasmus eine Reihe von hormonellen Änderungen eintreten, die so schwerwiegend sind, dass sie sich bis zu zwei Wochen hinziehen. Dabei bewirken die Hormone plastische Änderungen in den Gehirn-Rezeptoren, die eben so lange brauchen, sich zu erholen. Das Tiefgreifendste spielt sich dabei in den ersten 3-5 Tagen ab, aber auch danach ist es nicht ohne.
Die Änderungen sind, je nachdem: Ein Gefühl der sexuellen Sättigung, oder auch der Leere und Bedürftigkeit - nach mehr Sex, Kratzbürstigkeit oder Zickigkeit, Abneigung gegenüber Sex, Trägheit und Nebel im Gehirn, Antriebslosigkeit und verringertes Selbstwertgefühl und sonst noch ähnliches. Das kann bedeuten, dass der eine Partner Lust nach mehr Sex hat, um sein Gefühl der Leere zu füllen, während der andere nichts mehr davon wissen will. Und versucht sich elegant aus der Äffäre zu ziehen. Und dann der eine die Welt nicht mehr versteht.
Es kann auch sein, dass der Sex-Bedürftige zwar möchte, aber nicht mehr kann. Die Libido ist weg, der Harte wir zum Schlappi, und nur noch mit blauen Pillen läuft was. Und der Sex-Gesättigte fühlt sich nur noch benutzt...
Die Folge davon ist, dass Sex eben nur noch ein oder zweimal im Monat stattfindet, ganz im Gegensatz zum Anfang der Beziehung, als es noch rund ging. Und dann gibt es ja noch all die netten Auswege: Pornos oder Bildchen im Internet, Vibratoren oder Fremdgehen. Macht aber auch nicht immer nur Spaß.
Viele wünschen sich eine stabile, liebevolle Beziehung - von ganzem Herzen - aber irgendwann ist der Partner gar nicht mehr so liebenswürdig. Es war ein Irrtum - also sucht man sich jetzt einen, der wirklich zu einem passt. Nur nach den Flitterwochen (oder wie immer man das heute nennt) tritt wieder dasselbe Problem auf ; und zwar meistens früher als das erste Mal, spätestens im 2. Jahr.
Wo liegt der Ausweg? Schon seit 1000en von Jahren machen sich Menschen Gedanken darüber und die Lösung war - nicht den Sex wegzulassen, sondern den Orgasmus zu vermeiden. Eine Art dieser Liebe nennt man Karezza (ital. für Zärtlichkeit).